„Ich weiß jetzt, was Nachhaltigkeit heißt!“, sagte ein Schüler der 6a stolz am Ende der Alltagskompetenzwoche. „Nachhaltigkeit im Alltag heißt, dass sich jeder bemüht, nur so viel von der Erde zu nehmen, dass sie sich regenerieren kann.“ „Eine wirklich gute Erklärung“, finden wir Lehrer. Dass dieses Vorhaben gar nicht so einfach ist, lernten Schüler und Schülerinnen der 6. Jahrgangsstufe in einer Woche voller Themen rundum den Begriff „Nachhaltigkeit“. Alle drei 6. Klassen besuchten hierzu das Naturium in Ering bei Simbach, um dort anschaulich und lebensnah mehr über die Ressourcen der Erde und deren menschlichen Verbrauch zu erfahren. Schnell war spielerisch erklärt, dass der Mensch oft mehr Ressourcen verbraucht, als die Erde nachproduzieren kann. Dass Schlagworte wie Wohnen, Kleidung, Ernährung, Wasser, Mobilität und Medien dabei eine entscheidende Rolle einnehmen, wussten die Kinder schon vorher. Genaue Zahlen, um z.B. den Verbrauch von Ressourcen der Zucht eines Rindes zu verdeutlichen, erstaunte jedoch alle.
Konkret thematisierten die Lehrer zusammen mit den Schülern und Schülerinnen die „Massentierhaltung“ sowie „Zu gut für die Tonne“, sprich allgegenwärtige Lebensmittelverschwendung. Nach der Aktivierung des beachtlichen Vorwissens zu beiden Punkten, informierten sich die Kinder mit Hilfe geeigneter Dokumentationen und Unterrichtsmaterialien über aktuelle Zahlen und Statistiken. Selbstverständlich kam bei der Massentierhaltung auch der Aspekt des Tierwohls zur Sprache und einige der Schüler und Schülerinnen beschlossen offen, künftig weniger Fleisch zu essen.
Zur Alltagskompetenzwoche gehörte auch, dass sich die Kinder gemeinsam mit ihren Lehrern und ausgerüstet mit Handschuhen und Müllzangen zum „Ramma damma“ aufmachten. Eingeteilt in Bereiche sammelten alle motiviert am und um das Schulgelände liegengebliebenen Müll. Überrascht, dass pro Klasse fast 2 Müllsäcke voll wurden, waren sich die Teilnehmer einig, dass darauf geachtet wird, weniger Abfall achtlos wegzuwerfen.
Das Highlight der Woche war ein gemeinsames Klassenfrühstück, welches die 6a selbstständig organisierte. Die Kinder brachten alle Lebensmittel, außer den Semmeln, selbst von zuhause mit. Wichtig war hierbei, dass ohne Wurst und ohne neu gekaufte Nahrung gefrühstückt wird. Leicht lädiertes Obst, krumme Tomaten oder Gurken sind definitiv zu gut für die Tonne und schmeckten hervorragend. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden war die Erkenntnis klar. Auch Obst, Gemüse und Salat, welches nicht der perfekten Form entspricht schmeckt und sollte nicht weggeworfen werden.
Die Tage zur Alltagskompetenz im Zeichen der Nachhaltigkeit waren für alle Schüler und Schülerinnen ein Gewinn, da sie bei der abschließenden Reflexion wertvolle Tipps zur Verbesserung des Ressourcenverbrauchs im Alltag aufzählten und die Thematik den Kindern wieder ins Bewusstsein gerufen wurde.
Verfasserin: Barbara Reislhuber, StRin (MS)