Am 10.11.2021 besuchten die Klassen 9a und 9b die KZ-Gedenkstätte Dachau. Vor Ort erhielten wir eine ca. 2,5 stündige Führung, in der uns viel erklärt und gezeigt wurde.
Zuerst versammelten wir uns auf dem Feld vor der „alten Bäckerei“. Dort wurden uns die wichtigsten Infos zur KZ-Gedenkstätte mitgeteilt. Danach gingen wir zum „Heilkräutergarten“ und wir erfuhren, welchen Zweck dieser Garten hatte und wie die Häftlinge dort gequält wurden.
Danach gingen wir durch das Eingangstor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ zum Appellplatz. Hier wurden Zählappelle und Strafmaßnahmen durchgeführt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, was sich die Häftlinge dachten, als sie den Hof betraten. Ich fühlte mich sehr unwohl, obwohl ich selber ja nicht gefangen war. Ich hatte das Gefühl, dass gleich ein SS-Mann rausspringt und mir Befehle gibt. Ich konnte mir gut die unschuldigen, ängstlichen und weinenden Menschen vorstellen.
Anschließend durften wir uns selbstständig in Gruppen das Wirtschaftsgebäude anschauen, in dem den Menschen Wertsachen, Kleidungsstücke und Koffer weggenommen wurden. Hier mussten sie sich ausziehen und ihnen wurden die Haare geschoren. Die Häftlinge bekamen eine Kleidung mit einer Nummer. Sie hatten jetzt keine Namen mehr!
Die dort ausgestellten Fotos machten mich unglaublich traurig.
Danach erzählte unsere Museumsführerin Tatjana welche Strafen in Dachau durchgeführt wurden. Auch Foltergeräte konnten wir sehen. Viele Menschen überlebten diese grausamen Strafen nicht. Mein Herz fühlte sich wie gebrochen an. Ich war geschockt und konnte nichts sagen.
Im Anschluss daran wurden uns die Baracken vorgestellt und uns erklärt, unter welchen unmenschlichen Bedingungen die Häftlinge darin geschlafen und gelebt haben.
Zum Schluss gingen wir ins Krematorium, in dem die Leichen der Insassen verbrannt wurden. Ich wollte so schnell wie möglich wieder raus. Ich hatte schreckliche Bilder im Kopf und war sehr wütend, wie die Nationalsozialisten unschuldige Menschen bis zum Tod folterten, als wären sie Tiere.
Als letztes hatten wir eine Statue von einem Mann nach der Befreiung im Blick. Er war so dünn. Mein erster Gedanke war, „wie konnte er das nur überleben“?
Ich fühlte mich nach der Führung traurig und sauer, aber auch erleichtert für diejenigen, die es geschafft haben, zu überleben. Ich würde das alles gern vergessen, aber es ist ein Teil unserer Geschichte. Kein Mensch verdient es, so behandelt zu werden. Jeder hat Rechte, egal ob schwarz, weiß, homosexuell oder Jude! Alle Menschen sind gleich, aus Fleisch und Blut!
Text: Buhoi M., Yero Casal A.
Bilder: Varuni V.