Was sollen wir tun? Vögel zählen?
In der Woche nach den Weihnachtsferien fragte uns Frau Reislhuber, ob wir in den Vertretungsstunden an der Schulstunde der Wintervögel teilnehmen wollen. Sie erklärte uns, dass der LBV (Landesbund für Vogelschutz) heimische Vogelarten bekannter machen möchte und durch eine Zählung dieser Vögel jedes Jahr im Winter, Bestände ermittelt, die folglich auch geschützt werden können. Auch Schulklassen können sich an dieser Zählung beteiligen.
Na klar machen wir (die Klasse 5b) mit.
Nur wie funktionierte diese Zählung?
Zunächst mussten wir uns die häufigsten heimischen Wintervögel in Erinnerung rufen. Wie genau unterscheiden sich Kohl- und Blaumeisen, wie unterscheide ich den Haussperling vom Feldsperling und wie hören sich die unterschiedlichen Zwitschermelodien an? Es war ja wichtig, alle beobachteten Vögel auseinander zu halten und zu zählen.
Gut, dass der LBV für die Schulen Material vorbereitet hatte, mit dem wir uns kurz noch einmal die Merkmale der Wintervögel vor Augen führten. Zur Sicherheit nahmen wir noch ein Faltheft und einen Zählbogen mit, auf denen die häufigsten heimischen Vögel abgebildet waren.
Um 14.00 Uhr starteten wir die Zählung am Schulhof und einem angrenzenden Siedlungsgebiet.
Immer zwei Schüler:innen zusammen beobachteten genau, welche Vögel im Gebüsch, auf der Straße oder in den Futterhäuschen der Gärten zu sehen waren und setzten dementsprechend einen Strich auf dem Zählbogen. Es war gar nicht so einfach, da man so nah wie möglich an die Vögel rankommen musste, um die Vogelart genau bestimmen zu können. Zudem schwirrten große Scharen von Tauben umher, die es sich vor allem in den nahegelegenen Kirchturmfenstern und den Dächern gemütlich machten. Einige Schüler:innen stellten fest, dass wir schnell den Überblick über die genaue Zahl der Tauben verloren, so dass wir uns sofort wieder auf die anderen Vögel konzentrierten. Da galt für die Schüler:innen leise anschleichen, genau beobachten und Vogelart bestimmen.
Nach einer Stunde zählen fiel uns allen auf, dass neben der Tauben die häufigsten Vögel, die wir gesehen hatten, Haussperlinge, Amseln und die Kohlmeisen waren.
Unsere Ergebnisse übermittelten wir online an den LBV und eine allgemeine Bekanntgabe stand bereits in der Zeitung. Insgesamt ging der Vogelbestand zurück. Gründe hierfür sind aber womöglich auch, dass das milde Wetter den Vögeln auf freiem Feld Nahrung finden lässt, so dass sie sich seltener in den typischen Zählgebieten aufhalten. Sie müssen in warmen Wintern die Vogelnahrung der Menschen weniger nutzen und bleiben eher außerhalb der Siedlungen. Bei den Ergebnissen der allgemeinen Zählstunde der Wintervögel wurde ebenfalls festgestellt, dass der Haussperling, besser bekannt als Spatz, der am häufigsten vorkommende Wintervogel in Bayern ist.
Die Schulstunde der Wintervögel hat uns große Freude gemacht, wir fanden es spannend und interessant auf Vogelsuche zu gehen.
Verfasserin: Barbara Reislhuber, StRin MS


